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3.1. Harley und Helmut: Wie eine Superwoman ihre eigenen Regeln bricht

Aktualisiert: 22. Juni 2024



Nach Jahren, in denen sie sich liebevoll um ihre Familie gekümmert und Schock und Trauma aus ihrer Jugend verarbeiten will, beschloss Susan endlich, sich selbst zur Priorität zu machen und ihr Leben von Grund auf zu ändern. Sie musste, ob sie nun wollte oder nicht.


Nun führt sie gewissenhaft eine Art Bucket-Liste, in der sie jeden Gedanken in ihrem Tagebuch festhält und sich dem widmet, was ihr persönlich guttut. Als unermüdliche Superwoman der Familie, perfekt organisiert und scheinbar unerschütterlich, setzte sie sich jedoch hohe Maßstäbe. Doch hinter dieser Fassade suchte sie verzweifelt nach einem privaten Raum, um ihre wahren Gefühle zu bewahren – fernab neugieriger Blicke und den selbst auferlegten Erwartungen.


Ihr Tagebuch wurde zur Bühne ihrer inneren Auseinandersetzungen mit Helmut, ihrem imaginären Begleiter, eine Möglichkeit, das Chaos zu ordnen und ihre innere Stärke zu finden. Ironischerweise fand Susan gerade jetzt, inmitten all dieser Herausforderungen, die Zeit und Ruhe, ihre täglichen Kämpfe niederzuschreiben – fast wie ein Drama, das darauf wartete, enthüllt zu werden. Die Vorstellung, ihre Gedanken festzuhalten, besonders über Helmut, hatte eine gewisse Anmut und war zugleich von einer leichten Ironie durchzogen. Sie hatte sich selbst den Spitznamen Harley gegeben, inspiriert von Harley Quinn aus dem Joker-Universum. Für Susan verkörperte Harley Quinn eine starke, unabhängige Frau, die ihre eigenen Entscheidungen traf und sich nicht von gesellschaftlichen Erwartungen einschränken ließ. Sie bewunderte diese Freiheit und Stärke, auch wenn es bedeutete, gemeinsam mit Helmut die täglichen Herausforderungen zu meistern.


Susan war schon immer eine Nonkonformistin gewesen, doch jetzt lebte sie diese Haltung wirklich aus – wer brauchte schon Normen und Regeln, wenn man Helmut an seiner Seite hatte? Entschlossen und lebendig setzte sie nun ihre Reise fort, die sie zu sich selbst führte. Mit jeder Seite, die sie in ihrem Tagebuch füllte, entdeckte sie neue Facetten ihrer Persönlichkeit und fand einen Ausdruck für ihre lange unterdrückten Gedanken und Gefühle. Ihr persönliches Drama mit Helmut wurde zu einem Weg, das Chaos des Lebens zu bewältigen und gleichzeitig ihre eigene Stärke zu stärken.


In den ruhigen Momenten, die sie sich nahm, um ihre Gedanken niederzuschreiben, fand Susan nicht nur Trost, sondern auch eine tiefe Befreiung. Es war fast wie eine Therapie, die sie sich selbst gab, eine Möglichkeit, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen und ihre innere Welt zu ordnen. Die Ironie, dass sie sich selbst den Namen Harley gegeben hatte, der für Unabhängigkeit und Freiheit stand, unterstrich ihren Wunsch, sich von gesellschaftlichen Erwartungen und Normen zu lösen und ihr eigenes Schicksal zu bestimmen.


Während sie ihren Weg fortsetzte, wurde Susan zunehmend klar, dass Selbstfürsorge nicht egoistisch ist, sondern eine notwendige Voraussetzung, um anderen helfen zu können. Als Superwoman der Familie erkannte sie, dass ihre wahre Stärke darin lag, sich selbst anzunehmen und zu pflegen. Mit jedem Eintrag in ihrem Tagebuch schrieb sie nicht nur ihre Geschichte neu, sondern auch die Art und Weise, wie sie sich selbst und die Welt um sich herum wahrnahm.


Susans Reise war noch lange nicht zu Ende, aber sie hatte den ersten Schritt gemacht, um sich selbst zu entdecken und anzunehmen. Mit Helmut an ihrer Seite navigierte sie durch die Höhen und Tiefen des Lebens, fest entschlossen, ihre eigene Heldin zu sein und ihr eigenes Glück zu finden.


Der Entschluss, sich zu offenbaren, kam kurz vor ihrem Klinikaufenthalt. Ein Jahr lang hatte sie dafür gebraucht, bis sie kurz nach Weihnachten den Mut fand, in eine Akutklinik zu gehen. Aus Harley wurde wieder Susan. Sie beschloss, der Welt zu zeigen, wer sie wirklich ist, und ihre wahre Identität nicht länger hinter der Fassade einer Comicfigur zu verstecken.


 

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